Tausend Jahre bevor der römische Feldherr und Gourmet Lucius Licinius Lucullus 64 v. Chr. den Kirschbaum vom Schwarzen Meer nach Europa brachte, hatten bei den Pfahlbauern an den Schweizer Seen Kirschen zu den vorsommerlichen Mahlzeiten gehört. Was Lucullus brachte, war wohl eine besondere gute Sorte der Süsskirsche (Prunus avium). Sie verdrängte mehr und mehr die einheimischen Wildlinge; die heute weltweit kultivierten Gattungen dürften mit dem "lukullischen Kirschbaum" insofern noch verwandt sein, als sie alle aus Kleinasien stammen.